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Die Entwicklung ist krass! Bei Bilanzpressegespächen der Polizei ist immer öfter die Rede von Ablenkung durch Handys und Smarthpone-Gedaddel am Steuer. Die traurige Erkenntnis dahinter: Unfälle, verursacht durch derartige Aktivitäten am Steuer, gehören heute zum Alltag auf den Straßen.
Was lehrt uns das? Zunächst einmal, dass die offiziell verkündeten Erkenntnisse der Polizei nicht im Denkzentrum der Verkehrsteilnehmer keimen. Dass dies so ist, beweist nicht zuletzt das ignorante Verhalten der Gaffer und Handyfilmer, die keine Skrupel hatten, den schlimmen Unfall an der B8 in Wesel zu umwimmeln, bei dem eine Mutter und ihre beiden Kinder schwer verletzt wurden.
Wie abgebrüht und rücksichtslos ist die Gesellschaft eigentlich? Sind rund um die Uhr in Bereitschaft befindliche Mobilgeräte der Maßstab aller Dinge? Hat die Werbung Recht, die Smartphones als ultimative Glücklichmacher lobpreist? Oder sind Menschen, die sich für solche oberflächlichen Konsumvarianten empfänglich zeigen, einfach nur ziemlich blöde?
Am Morgen nach dem Unfall hatte ich zwei Erlebnisse, die meine Skepsis gegenüber der gefühlsmaroden Daddelgesellschaft vertieften.
1) Nachdem ich meinen Sohn an der Schule abgesetzt hatte, kam mir an einer Fußgängerquerung ein Wagen entgegen. Beide in Eile, fuhren sowohl er als auch ich in den verengten Bereich ein, keiner wollte warten. Der Papa am Steuer des Kleinbusses, etwa Mitte Dreißig, gestikulierte und schaute mich böse an.
Das hätte ich ihm zugestanden, wäre da nicht das Handy an seinem Ohr gewesen. Er hatte seine Kinder übrigens noch nicht an der Schule abgesetzt - ich sah ihre Köpfe im Wagen. Ob das Telefonat wichtig war?
2) Keine zehn Minuten später - ich hatte gerade meinen Wagen geparkt und war auf dem Weg zum Büro - läuft ein junger Typ über die...